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STREET LIFE

02

NOV

Seidenstraßen, Passtraßen, römische Straßen, Pilgerwege, Boulevards, Avenue, Chaussee, Autobahnen: Straßen und Straßenbau sind eine Kulturgeschichte für sich (vgl. Hitzer, 1971). Straßen sind mit der Sesshaftigkeit des Menschen entstanden. Straßen ermöglichen Austausch und Kommunikation über Distanzen hinweg. Heute scheint die Straßenbaukunst verloren gegangen zu sein. Nach einer Studie des Autoherstellers Renault sehen die Menschen bei der Verkehrsinfrastruktur einen großen ästhetischen Optimierungsbedarf.

Beim Bau von Straßen müssen eine Reihe von technischen Regelwerken berücksichtigt werden, die dafür sorgen, dass Straßen sicher und funktionsgerecht gebaut werden und der Verkehr im besten Fall optimal und konfliktfrei fließen kann. Doch kann man den Straßenraumentwurf auf rein verkehrstechnische Fragen reduzieren? Wann funktioniert eine Straße? Wie können die Funktionen einer Straße (Verbindung, Erschließung und Aufenthalt) in einem Entwurf zur Synthese gebracht werden? Wie wird eine leistungsfähige Straße zu einem gelungenen Teil des öffentlichen Raums?

Prof. Bremer und Nicole Raddatz diskutieren mit den Gästen über die Rolle der Straße als Teil der gebauten Stadt und suchen nach einer verbesserten Entwurfskultur.

Zum Thema STREET LIFE findet im Wintersemester 2018/19 kein FridayTalk statt. 

LOOKING BACK: WINTER 2017/18

„Die Straße ist der letzte öffentliche Raum, der sich durch seine Funktion den Tendenzen der Kommerzialisierung von Freiräumen entgegenstellt. Im Lucius Burkhardtschen-Sinne sollten Bürger ermutigt werden, dort Stadt- und Mobilitätskultur zu leben und sich so die Straße als öffentlichen Raum wieder stärker anzueignen.“

Florian Otto, Gastprofessor Universität Kassel, FB 06 ASL

„Unterschiedlichste Anforderungen und Nutzungsüberlagerungen im öffentlichen Raum stehen oft im Konflikt zueinander, gehören aber zum Prinzip Stadt und müssen immer wieder neu ausgehandelt werden. Das ist das Wesen von Demokratie. Leistungsfähigkeit und Sicherheit für den Fußverkehr sind Grundlagen der Qualität des öffentlichen Raums und sollte elementarer Baustein von Baukultur sein.“

Andreas Schmitz, IKS – Mobilitätsplanung Kassel

„Funktionalität und Ästhetik müssen im Auftrag der Stadt kombiniert werden. Dabei ist die Stadt auf finanzielle Zuschüsse angewiesen, um Veränderungen ausführen zu können.“

Hajo Schuy, SPD Stadt Kassel

FAZIT

PROF. DR.

SB

Hinweise

Literaturempfehlungen

Heinz, H. (1992): Straßenraumgestaltung: Aufgaben, Inhalte, Verfahrensweise, Handbuch der kommunalen Verkehrsplanung

National Association of City Transportation Officials (2013): Urban Street Design Guide

Zentrale Regelwerke für Planung und Entwurf

FGSV (2007): RASt 06 – Richtlinien für die Anlagen von Stadtstraßen

FGSV (2011): ESG – Empfehlungen zur Straßenraumgestaltung innerhalb bebauter Gebiete

„Der Dialog macht deutlich, dass eine integrierte Straßenraumgestaltung derzeit noch eher zwischen den Stühlen der Fachdisziplinen liegt. Verkehrsplaner sind häufig für die reine Funktionalität, Landschaftsplaner oft nur für die ästhetischen Fragen zuständig. Der gute Entwurf liegt aber an den Schnittstellen der Disziplinen. Nur wenn technisch-funktionale Belange mit baukulturellen Perspektiven und Aspekten der Kosten und Finanzierung in Einklang gebracht werden, entsteht ein wirklich guter, dauerhaft tragfähiger Straßenraumentwurf.

Dann werden Straßen auch wieder zur Baukultur. Der Bau schöner Straßen, da sind sich die geladenen Gäste einig, ist also durchaus möglich und wünschenswert.“

Stefanie Bremer

19.10.2018 – 25.01.2019

Jeden zweiten Freitag

Universität Kassel 

Gebäude K 10, Raum 1140

Henschelstraße 2, 34127 Kassel

 

Die Talks sind öffentlich.

Vorlesung und Übung nur für Studierende.

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