Die Umsteigepunkte des öffentlichen Nahverkehrs haben schon immer eine wichtige Rolle im ÖPNV-Netz eingenommen. Mit dem Wandel im Bereich der individuellen Mobilitätsangebote und unserem Mobilitätsverhalten steigt sowohl der Nutzungsdruck auf diese Umsteigepunkte, als auch ihre Bedeutung im Kontext der Stadt. Damit die Menschen eine größtmögliche Flexibilität in der Gestaltung ihrer persönlichen Mobilitätskette gewinnen, ist die Vernetzung und der intelligente Umstieg zu anderen Mobilitätsinfrastrukturen wichtig. Auch die Aufenthaltsqualität und ergänzende Angebote rücken stärker in den Fokus. Diese erweiterten und neuen Verknüpfungen sowie die Ansprüche müssen sich in der Funktionalität, der Architektur und der städtebaulichen Integration dieser sogenannten „Mobilitäts-HUBS“ zukünftig widerspiegeln.
Wie muss so eine Wechselstation für multimodale Verkehre gestaltet werden? Stefanie Bremer und Moritz Schneider sprachen darüber mit ihren Gästen.
Zum Thema HUBS & ÖPNV findet im Wintersemester 2018/19 kein FridayTalk statt!
LOOKING BACK: WINTER 2017/18
„Infrastruktur muss sexy sein und den Stadtraum bereichern. Das Design und die funktional-räumliche Einbindung sind entscheidend dafür, ob die Menschen sich wohlfühlen und das Mobilitätsangebot dann auch gerne nutzen.“
Henrik Sander, orange edge, Hamburg
„Im realen Raum muss die Koexistenz der verschiedenen Systeme mit eingeplant werden. Beim Entwurf im öffentlichen Raum müssen wir im 24h-Modus denken und interdisziplinär arbeiten.“
André Stocker, andré stocker design
FAZIT
PROF. DR.
SB
Hinweise
Literaturempfehlungen
Reinhardt (2012): Öffentlicher Personennahverkehr. Technik – rechts- und betriebswirtschaftliche Grundlagen.
BBSR (2015): Neue Mobilitätsformen, Mobilitätsstationen und Stadtgestalt. Kommunale Handlungsansätze zur Unterstützung neuer Mobilitätsformen durch die Berücksichtigung gestalterischer Aspekte.
Nehme/Richter/Temmler/Götze (2018): Urbane Mobilität-Hubs als Fundament des digital vernetzten und multimodalen Personenverkehrs.
Garde/Jansen/Bläser (2014): Mobilisationen – Bausteine für eine zukunftsfähige Mobilität in der Stadt.
Zentrale Regelwerke für Planung und Entwurf
EAÖ – Empfehlungen für die Anlage des Öffentlichen Personennahverkehrs. Ausg. 2013. FGSV Verlag
HVÖ – Hinweise für den Entwurf von Verknüpfungsanlagen des öffentlichen Verkehrs. Ausg. 2009. FGSV Verlag
HBS – Handbuch für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen. Teil S: Stadtstraßen. Ausg. 2015. FGSV Verlag
„Eine Mobilitätsstation ist eine relativ kleine Bau- und Entwurfsaufgabe für eine Kommune. Die Gäste des FridayTalks machen deutlich, dass diese aber dennoch wichtig ist. Mobilitätsstationen sind in ihren Augen Empfangsorte für multimodale Mobilitätsformen. Sie müssen einladend gestaltet sein, so dass Menschen diese Orte gerne und häufig nutzen. André Stocker zeigte in seinem Vortrag gelungene Beispiele aus seinem Büro. Henrik Sander macht deutlich, welche vielfältigen Aspekte bei der Planung berücksichtigt werden müssen.
Der Bau und Betrieb von Mobilitätsstationen wird derzeit in den Kommunen diskutiert. Beide Experten betonen, dass man diese Aufgabe nur mit modularen Konzepten erfolgreich ausführen kann. Jede Station ist Teil eines Netzes. Jede Station muss in ihrer Gestaltung klar machen, dass sie Teil einer umfassenden Mobilitätsdienstleistung ist – eine Art Showroom fürs Multimodale.
Damit wird deutlich: Bei kleinen Bauaufgaben darf trotzdem nicht „klein-klein“ gedacht werden, sondern diese neue Verkehrsinfrastruktur müssen aus ihrem verkehrsstrategischen Konzept heraus geplant und gestaltet werden. Mobilitätsstationen stehen im realen Raum. Sie sind dort erste real gebaute Vorposten der vernetzten Mobilität.“
Stefanie Bremer